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3. Mai 2022

Was ist eigentlich dieses „SWIFT“?

Als Teil der Sanktionen gegen Russland infolge des Ukrainekriegs haben westliche Staaten russische Banken aus der SWIFT-Plattform ausgeschlossen. Aber was genau ist dieses „SWIFT“ eigentlich und wie funktioniert es überhaupt?

SEPA und IBAN

Wenn Sie in Deutschland leben, spielt SWIFT in Ihrem Leben vermutlich keine große Rolle. Die letzte große Umstellung im Zahlungsverkehr, die für Sie wahrscheinlich relevant war, war die Einführung der Single European Payments Area (SEPA), bei der die Verwendung der alten nationalen Kontonummern und Bankleitzahlen durch die neue, europaweit einheitliche IBAN ersetzt wurde. Die IBAN ist eine nach ISO-Norm standardisierte Kontonummer, dank der sich Auslandsüberweisungen innerhalb Europas für den Verbraucher nicht mehr von Inlandsüberweisungen unterscheiden. Abgesehen von Europa wird die IBAN auch in großen Teilen Afrikas, des Nahen Ostens, der Karibik und in manchen südamerikanischen Ländern verwendet.

BIC und SWIFT

Neben der IBAN wird Ihnen auch der BIC-Code bekannt sein. „BIC“ steht für „Bank Identifier Code“ und ist ebenfalls international standardisiert. Bei Überweisungen in Deutschland oder in die meisten europäischen Ländern müssen Sie die BIC nicht angeben – weil die IBAN im SEPA-Raum alle Informationen enthält, die die Bank braucht, um eine Transaktion abzuwickeln. Für Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums wird nun der BIC-Code interessant – und dieser ist in der Finanzindustrie auch als SWIFT-Code bekannt. Das kommt daher, dass der BIC-Code von dem Privatunternehmen „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ (kurz „SWIFT“) ausgegeben wird. Dieses wurde 1973 gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel. Um zu gewährleisten, dass alles mit rechten Dingen zugeht, sitzen die Zentralbanken der größten Industrienationen im Aufsichtsgremium. SWIFT ist genossenschaftlich organisiert, Eigentümer sind international bedeutende Banken, die das System überwiegend nutzen.

Wie funktioniert SWIFT?

Über SWIFT wird kein Geld transferiert, sondern Nachrichten ausgetauscht. Will ein Sender Geld ins Nicht-SEPA-Ausland verschicken, informiert seine Bank die Bank des Empfängers mittels SWIFT darüber, dass eine Überweisung durch den Sender veranlasst wurde. Die Empfängerbank zieht daraufhin das Geld von der Senderbank ein und stellt sie dem Empfänger zur Verfügung. Um Geld ins Ausland zu überweisen, braucht man meist eine Kontonummer, den BIC-Code, den Namen des Empfängers und teilweise Namen und Anschrift der Bank – also im Wesentlichen die Daten, die sich im SEPA-Raum indirekt aus der IBAN ergeben. SWIFT ist damit nichts anderes als ein zentrales Unternehmen, das standardisierte Codes zur Identifikation von Finanzinstituten herausgibt und gleichzeitig eine Kommunikationsplattform zur Abwicklung von internationalen Transaktionen ist.

Warum wurde Russland von SWIFT ausgeschlossen?

SWIFT ist eine international wichtige Plattform: Über 11.000 Institute in knapp 200 Ländern transferieren zusammengenommen 400 Milliarden US-Dollar täglich mittels SWIFT. Das macht deutlich, dass die Plattform essenziell für die Anbindung ans internationale Finanzwesen ist. Der Ausschluss bedeutender russischer Banken hat nun zur Folge, dass diese praktisch vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen sind – und die russische Wirtschaft stark in ihren Geschäften beeinträchtigt wird.